Asuna
~Warum? Warum macht er mir die Tür nicht auf?~ dachte ich. Ich drehte mich um und wollte gehen, dann hörte ich Stimmen aus dem Haus. Es kam aus dem Wohnzimmer. ~Ist er doch zu Hause?~ Ich nahm die Hintertür und machte sie mit seinem Ersatzschlüssel auf. Ich schlich mich danach ins Wohnzimmer. Kaum kam ich herein...
BÄM
Ein Schuss, und mein Freund lag auf dem Boden - blutend. Der Mörder haute ab, und ich setzte mich neben ihn. Seinen Kopf zog ich auf meinen Schoss und ich versuchte, meine Tränen im Zaum zu halten.
"Sch...Weine nicht..." sagte er und wischte mir eine Träne mit seinem Daumen weg, die über meine Wange rollte. Ich schüttelte meinen Kopf.
"Ich will nicht, dass du stirbst..." antwortete ich, meine Stimme war durch meine Tränen verstickt. Er antwortete mir nicht, setzte sich nur leicht auf. Ich kam ihm entgegen, indem ich mich zu ihm hinunterbeugte. Der Kuss war aber viel zu schnell vorbei. Er löste leicht seine Lippen von meinen und sah mich an. "Ich liebte dich...Ich beschützte dich...Und das werde ich auch weiterhin tun, auch, wenn ich nicht mehr bei dir sein kann..." flüsterte er. Sein Kopf fiel auf meinen Schoss und seine Augen schlossen sich...Er war weg...Für immer...
"Nein!" schrie ich. Ich wachte auf, setzte mich kerzengerade auf. Meine Hand hielt ich an meiner Stirn und keuchte. Ich war schweißnass gebadet. Als ich mich etwas beruhigt hatte, senkte ich meinen Kopf und vergrub mein Gesicht in meine Hände. ~Es war nur ein Alptraum...Es war nur ein Alptraum...~ sagte ich in Gedanken zu mir selbst, doch helfen tat es mir nicht wirklich. Ich zwang mich aus meinem Bett, lief ins Bad und duschte mit warmen Wasser. Ich würde eh nicht mehr einschlafen können. Ich zog mich an, lies meine Haare trocknen und sah auf die Uhr, während ich sie zu einem hohem Pferdeschwanz band. Vier Uhr morgens...Ich lief durch das Gebäude. Anscheinend schliefen die anderen noch. Meine Arme schlang ich um mich. Mir war kalt, und ich hatte Angst. War ja auch gerade kein Spaziergang, hier alleine durch das Gebäude zu laufen. Um neun Uhr würde der Unterricht eh erst anfangen. Also war ich für paar Stunden alleine - mit meiner Angst und den Qualen, die ich schon seit Jahren mit mir trug.
